Ashavadi Project e.V.

Oktober 2022 – Besuche in Nepal

 

Im Oktober haben wir dann soweit alle bürokratischen Sachen abgearbeitet und konnten uns auch über die Anerkennung unserer Gemeinnützigkeit freuen.

Yvonne, eines unserer Mitglieder ist  Anfang des Monats in unser Projekt nach Nepal gereist und hat nun auch die Kalsa Foundation persönlich kennengelernt. Sie hat sehr viele Bilder geschickt und super viel auf unserem Instagram geteilt. Yvonne hat eine wundervolle Zeit in Nepal gehabt und hat viel erlebt. Sie war wandern, hat den Kindern Deutschunterricht gegeben und hat unter anderem auch ein nepalesisches Fest mitfeiern können. Auch Christian vom Rotary Club Norden war zu dieser Zeit dort und hat einige Tage das Projekt besucht. Der Rotary Club Norden hat sich nämlich bereit erklärt der Kalsa Foundation mit einer großzügigen Spende auszuhelfen, damit diese, einige dringende Sachen für das tägliche Leben kaufen und bauen konnte, wie z.B. Anschluss an warmes Wasser, Heizungen und einige Überwachsungskameras für das Wohl der Kinder (um nur einige der Sachen zu nennen).  Wir sind überwältigt von dieser Spende und dem Interesse an unserem Projekt.

Im Anschluss an diesen Beitrag findet ihr noch Yvonnes Reisebericht.

Diesen Monat waren noch einige andere Themen angesagt, zu denen wir uns Gedanken machen. Unter anderem der Kinderschutz, Flyer, Sticker und Werbung für unseren Verein, Patenschaftsaktionen und noch einiges mehr. Nun da wir ein eingetragener Verein sind, können wir so richtig loslegen und wir haben viele Ideen!

 

Sophie konnte diesen Monat auch noch Kontakt zu einer wundervollen Frau herstellen, die Onlinekongresse zu interessanten Themen gibt wie z.B. dem großen Thema Spiritualität. Diese hat in ihrem Kongress unseren Verein vorgestellt und es haben sich auch schon einige gemeldet, die gerne helfen wollen. Wir haben eine super tolle Spende mit vielen schönen Wintermützen für die Kids bekommen!

Da wir nun ein Verein sind, hat auch der andere Rotary Club, der sich schon vor einigen Monaten bei uns gemeldet hatte, mit Spenden geholfen und wir sind so Dankbar dafür!

Sophie ist Ende des Monats auch nochmal nach Nepal gereist, um Keshav bei seiner großen Vision, eine Reiseagentur zu gründen, zu unterstützen. Keshavs Plan ist es nämlich irgendwann von seinen drei Jobs loszukommen und mehr Geld zu verdienen, damit er nicht mehr auf Spenden angewiesen ist und das Projekt sich selbst finanzieren kann. Wir möchten ihm gerne dabei helfen, Touren auszuarbeiten und Tipps zu geben, worauf Touristen aus Europa ungefähr Wert legen. Sophie hatte also eine spannende Wanderung vor sich, aber wir wissen nun, dass es mehr als einen Besuch brauchen wird um etwas handfestes zu haben. Unsere liebe Sophie hatte auch das große Glück zum Zeitpunkt des großen Festes Deepawali (auch bekannt als Fest des Lichtes) vor Ort zu sein. Deepawali ist eines der größten Feste in Nepal und die Kinder und Keshav hatten somit einige Tage frei um ordentlich zu feiern. Wir haben wunderschöne Bilder geschickt bekommen, die wir hier auch mit euch teilen.

 

Yvonnes Reisebericht:

Projektreise Nepal von Yvonne, Oktober 2022

 

Manchmal ändern sich Pläne und so saß ich plötzlich und vollkommen ungeplant am 06. Oktober im Flugzeug nach Kathmandu, Nepal. Vor 2 Tagen hatte ich mein Ticket gebucht und mich nur mit den Einreisebestimmungen auseinander gesetzt. Ohne so richtig zu wissen, was mich dort genau erwarten würde – kulturell, klimatisch oder kulinarisch – war ich einige Stunden später auch schon da.
Ich schrieb Keshav zuvor, wann und wo ich landen würde und ließ den Dingen ihren Lauf. Meine Vorfreude war entsprechend groß, aber gleichzeitig war ich auch etwas nervös. Werde ich Keshav am überfüllten Flughafen bei meiner Ankunft finden? Wo werde ich schlafen? Verstehe ich mich gut mit den Kindern? Fragen über Fragen! Aber ich sage euch etwas: Es war für mich eine der entspanntesten Reisen meines Lebens. Keshav hat sich einfach um alles gekümmert und mir den Eindruck vermittelt, als würde ich meine zweite Familie besuchen. „Good morning, Yvonne. Welcome to your home!“, hieß es zur Begrüßung. Spätestens während meines Aufenthaltes wurde mir klar, dass Keshav wirklich so zuverlässig und aufmerksam ist, wie er es schon das vergangene Jahr gezeigt hatte.

 

Ich kannte das Projekthaus bereits aus Sophies Videoaufzeichnung, als sie im Januar vor Ort war und konnte mich schnell einleben. Die Kinder hatten ein paar Tage Ferien aufgrund des Dashain (ein großes Fest im Hinduismus, in indischen Regionen auch als Dusshera bekannt), das genau genommen sogar 10 Tage lang geht. Auch in den Ferien starten die Tage früh – die Kinder stehen um 6:00 Uhr auf, bekommen Frühstück, lernen bis etwa 7 Uhr und haben danach den größten Teil des Tages zum Spielen. Die Kinder waren super aufgeregt, aber gleichzeitig auch sehr offen und wissbegierig. Sie haben mir Nepali beigebracht und ließen auch zu späten Abendstunden nicht locker, noch mehr deutsche Wörter zu lernen.

An einem Tag sind Keshav und ich in die Stadt gefahren, um Süßigkeiten und einen heiß ersehnten Ball zu kaufen. Mir ist aufgefallen, dass Asien gar nicht so billig ist, wie man immer denkt. Für ein paar Äpfel waren wir schnell 15,- € los und ein paar Süßigkeiten für das ganze Projekthaus haben 60,- € gekostet. Ich hatte mich schon einige Male gewundert, wenn Keshav uns die Preise für benötigte Gegenstände mitteilte. Kann das denn wirklich so teuer sein? Jetzt weiß ich: Ja, es ist hier wirklich ziemlich teuer. Ist ja auch kein Wunder, denn Nepal lebt hauptsächlich vom Tourismus und Agrarerzeugnissen. Das meiste muss teuer importiert werden.

 

Die Freude war riesig, als wir mit einem neuen Ball nach Hause kamen. Keshav ernannte Kiran, den Ältesten der Jungs, zum Verantwortlichen des Balls. Im Projekt lernen die Kinder früh, Verantwortung zu übernehmen. In diesem Falle ist Kiran dafür zuständig, dass der Ball jeden Abend wieder heile mit ins Haus kommt. Während meines Besuchs ist mir oft aufgefallen, dass Keshav es versteht, mit den Kindern rumzualbern, aber gleichzeitig auf eine gute Erziehung zu achten. Den Kindern wird immer der Wert von Dingen erklärt und dass sie niemals etwas als selbstverständlich nehmen sollen. Er erklärt den Kindern auch, dass wir – die Spender und Unterstützer – für unser Geld auch hart arbeiten müssen und es nicht immer Geschenke regnet. Die Kinder verstehen das, da sie ja selbst aus schlimmen Bedingungen kommen.

Für einige Tage kam mein ehemaliger Kommilitone Christian im Namen des Rotary Clubs Norden zu Besuch. Die nepalesische Gastfreundschaft ist wirklich riesig und aus einem geplanten gemeinsamen Tee wurden mehrere Tage voller Sightseeing, Zukunftsvisionen, Wanderung durch Kathmandus Berge und spannender Gespräche zu dritt. Kurz nach Christians Besuch haben wir von deren großzügiger Spende erfahren und Keshav fing direkt an, sich um die geplanten Anschaffungen (Kameraüberwachung zur Sicherheit der Kinder, warmes Wasser, Außenwasserhahn, etc.) zu kümmern. Er ist einfach ein Macher!

Keshav und ich redeten noch viel über die Zukunft des Projekts, die Gründung der Reiseagentur, weshalb Sophie einige Wochen später vor Ort war, seine persönlichen Träume und Ziele. Wir diskutierten stundenlang unsere Ansichten und Möglichkeiten. Es wurde dabei deutlich, dass Keshav sein ganzes Leben dem Projekt gewidmet hat. Das Projekt, die Kinder, sind sein Leben.  Sein einziges Ziel ist es, noch viel mehr Kindern eine Zukunft und ein sicheres Zuhause zu bieten. Hier wurde mir wieder einmal klar, dass wir den richtigen Projektpartner haben.

 

Es war so schön zu sehen, wie unbeschwert und glücklich die Kinder wirken. Wie wissbegierig sie sind und wie viel Spaß sie gemeinsam haben können. In diesen Momenten fällt es leicht, deren Vergangenheit auszublenden. Ich bin sehr dankbar, dass neun Kindern hier ein Zuhause geschenkt wird. Neun Kinder, denen wir gemeinsam eine Zukunft schenken können. Ich freue mich schon auf den nächsten Besuch in Nepal. Vielleicht ja dann schon über die Reiseagentur, die Keshav bald gründen wird. 🙂

 

Eure Yvonne
Ashavadi Project e.V.

 

 

 

 

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