Mein Name ist Moti. Das Wort Moti kommt aus dem Sanskrit und bedeutet Perle. Ich wurde vor 38 Jahren in Nepal geboren und bin mit fünf Monaten von einem deutschen Ehepaar adoptiert worden.
Aufgewachsen bin ich in der Nähe von Hamburg, zusammen mit meinen zwei jüngeren Brüdern, den leiblichen Kindern meiner Adoptiveltern. Sie haben nie einen Unterschied zwischen uns gemacht und wir drei stehen uns bis heute sehr nahe.
Nach meinem Abitur habe ich erst eine Ausbildung zur Logopädin absolviert und habe dann noch Lehr- und Forschungslogopädie an der RWTH Aachen studiert. Zur Zeit arbeite ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität in Hannover und bin dort in der Lehre und der Forschung zu Themen wie Schreibkompetenz und Wortschatzfähigkeiten in der Sekundarstufe tätig.
Ich wohne mit meinem Mann und meinen beiden zauberhaften Kindern in der Nähe von Hannover auf einem großen denkmalgeschützten Hof, den wir uns gerade ganz noch unserem Geschmack modernisieren. Für mich ist es hier mein absoluter Wohlfühlort.
Ich hatte schon immer den Traum, all die Liebe und die Möglichkeiten, die ich in Deutschland insbesondere durch meine Adoptivfamilie erfahren habe, irgendwann an mein Heimatland zurückzugeben.
Nach meinem Abitur 2004 habe ich für sechs Monate als Volontärin in Nepal in zwei von Deutschen gegründeten Waisenhäusern gearbeitet. Diese Arbeit hat mich sehr erfüllt, vielleicht auch weil ich mich tief verbunden mit den Kindern gefühlt habe! In gewisser Weise hatten wir dasselbe Schicksal, nur war ich eben diejenige, die „mehr Glück hatte“ – ich konnte in Deutschland aufwachsen.
Während dieses Nepalaufenthalts habe ich meine leibliche Familie wiedergefunden und erfahren, dass ich einen jüngeren Bruder und zwei jüngere Schwestern habe. Bis dahin wussten sie nichts von mir und waren unendlich stolz, eine große Schwester in Europa zu haben. Oftmals musste ich das Bild von Deutschland geraderücken und ihnen erklären, dass es hier nicht das Paradies auf Erden ist und dass es hier ebenso Menschen ohne Geld und ein zu Hause gibt.
Ich glaube, dass ich mich sehr gut in die Kinder in unserem Projekt hineinversetzen kann, weil ich weiß, was es bedeutet, ohne die eigene Familie aufzuwachsen. Es fehlt einem immer etwas – auch mir, obwohl ich eben die vermeintlich „glückliche Adoptierte“ bin!
Genau deshalb ist es mir auch so ein Herzens-Anliegen, dass die Kinder ein stabiles und sicheres Zuhause bekommen. Die meisten Projekte ermöglichen eine Grundversorgung wie einen Schlafplatz, Essen und Bildung. Ich aber möchte auch den Seelen der Kinder etwas geben und sie heilen! Ich möchte sie aus ihrem Inneren heraus stärken! Sie sollen wissen, dass sie einen Platz hier auf der Erde haben und dass sie immer geliebt sind – egal, was im Außen ist! Sie haben das Recht hier auf der Welt zu sein!
Bisher hatte ich ein bisschen Respekt vor meinem großen Traum, ein eigenes Projekt für Kinder in Nepal zu gründen – auch wenn es schon immer einer meiner größten Wünsche war!
Jetzt, wo ich zwei eigene Kinder habe, spüre ich immer mehr, welchen einschneidenden und leider nicht immer nur positiven Effekt eine internationale Adoption haben kann. Ich möchte verhindern, dass Kinder nicht nur von ihren Eltern, sondern von ihrer gesamten Umgebung, ihrer Kultur, ihrer Nation, den typischen Gerüchen, Geräuschen usw. getrennt werden.
Wenn ich nach Nepal komme, fühlt es sich immer wie zu Hause an und das, obwohl ich als Baby Nepal verlassen habe. Ich bin davon überzeugt, dass die Seele alles weiß und erinnert.
Als ich Sophies Post gesehen habe, dass sie nach Spenden und Unterstützung sucht, hat es sich wie Magie angefühlt – ein Wink des Universums. Ihre Visionen und Ideen sind genau dieselben wie meine und auch wie die von Sarah, Yvonne und Laila. Ich bin so unglaublich dankbar mit diesen vier wundervollen Frauen dieses Projekt anzugehen! Und ich spüre bereits, dass wir Großartiges erschaffen werden.
Willkommen! Wir sind Ashavadi Project e.V. und freuen uns, dass du da bist. Hast du Interesse, mehr von uns und unserer Vision zu erfahren oder sogar mitzuwirken?