Keshav Adhikari ist der Gründer der Kalsa Foundation in Nepal und der beste Partner, den wir uns wünschen könnten. Er gründete die Organisation aus eigener Kraft mit nur 23 Jahren im März 2020. Wir erzählen im Folgenden seine Geschichte, da diese seine Motivation und sein Antrieb für die herausfordernde Arbeit ist. Er möchte, dass seine Geschichte erzählt und gehört wird, da sie die Lebensrealität so vieler Menschen in Nepal widerspiegelt.
Keshavs Kindheit auf dem Dorf
Keshavs Familie war nicht arm. Sie hatte zwei Häuser in ihrem Dorf auf dem Land, circa sieben Busstunden außerhalb von Kathmandu. Doch irgendwann begann Keshavs Vater damit, zu trinken und zu spielen. Nachdem er alles verloren hatte, auch die Häuser der Familie, und seine Schulden nicht mehr bezahlen konnte, floh er nach Indien und lies die Familie ohne Absicherung zurück. Keshav, seine Mutter, seine jüngere Schwester und seinen älteren Bruder. Keshavs Mutter war seit diesem Moment auf sich allein gestellt. Bedrängt von den Schuldeneintreibern des Ehemanns sollte sie nebenbei das Geld für die Mietwohnung und das Essen der drei Kinder verdienen. Das war ihr leider nicht möglich. Somit war der älteste Sohn der Familie gezwungen zu arbeiten, um das Überleben zu sichern. Trotzdem reichte das Geld für nicht mehr als eine Mahlzeit am Tag, weshalb die Kinder oft hungrig ins Bett gingen.
Als Keshav 12 Jahre alt war, hätte er selbst bald damit beginnen müssen, für die Familie Geld zu verdienen. Jedoch hatte er Glück – er wurde in einem Hilfsprojekt aufgenommen, das Kindern wie ihm den Schulbesuch ermöglicht. Sein Leben nahm an diesem Tag eine neue Wendung.
Keshavs Leben im Kinderheim
Keshav lebte seitdem er 12 Jahre alt war in einem Hilfsprojekt, in dem er von 2015-2017 während seines Studiums auch selbst gearbeitet hat und wichtige Erfahrungen sammeln konnte. Im Projekt wurde es ihm ermöglicht, zur Schule zu gehen. Obwohl er wegen seiner Unterkunft in einem Hilfsprojekt in der Schulklasse oft kritisch beäugt wurde, war er immer Klassenbester, weshalb er nach seinem Schulabschluss auch studieren konnte und heute Lehrer für Nepali, Englisch, Wirtschaft, Mathematik und Naturwissenschaften ist.
Im Projekt aufgenommen worden zu sein und somit eine Schulbildung und mehrere Mahlzeiten am Tag zu erhalten und eine Gemeinschaft mit den anderen Kindern im Projekt zu erleben, hat Keshav stark geprägt und ihn dazu inspiriert, auch ein Hilfsprojekt zu eröffnen, um das zurückzugeben, was er selbst bekommen hat. Sein Traum ist es, dass wenn beispielsweise 5 Prozent der Kinder, die er betreut, auch ein Hilfsprojekt eröffnen, sich die Zahl der Kinder, denen geholfen wird, immer weiter potenziert.
Die Gründung der Kalsa Foundation
Als Keshav nach seiner Zeit im Projekt selbst dort als Angestellter arbeitete, machte er neben den vielen hilfreichen Erfahrungen auch die Entdeckung, dass in diesem Projekt nicht alles so läuft, wie er es sich wünschen würde. Die Kinder wurden gut behandelt, sie haben eine Chance auf ein besseres Leben erhalten, aber trotzdem wurden Spendengelder auch in die eigenen Taschen der Angestellten gesteckt. Keshav war damit unzufrieden und verlies sein alters Projekt nach seinem Universitätsabschluss 2017 mit dem Ziel, ein eigenes Projekt nach seinen Werten und Vorstellungen ohne Korruption aufzubauen. Um das möglich zu machen, sparte er von 2017 bis 2020 circa 3000€ für die Genehmigung der Kalsa Foundation als offizielle Hilfsorganisation mit legalen Dokumenten sowie für das Mobiliar im Haus der Kinder. Am 18. März 2020 war es dann endlich soweit – die Kalsa Foundation würde gegründet und die ersten fünf Kinder wurden im Projekt aufgenommen.
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